Die Stiftung zur Förderung der Forschung für die gewerbliche Wirtschaft trägt seit 1988 den Kurznamen Stiftung Industrieforschung.
Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen interessieren, namentlich die Betriebswirtschaft, die Organisation und die Technik.
Mit einem Gesamtvermögen von ca. 8,5 Mio. € werden Fördertätigkeiten in Höhe von etwa 200 Tsd. € finanziert.
Die Stiftung hat ihre Geschäftsstelle in Essen und wird vom Deutschen Stiftungszentrum verwaltet.
Auch in diesem Jahr vergibt die Stiftung Industrieforschung wieder zahlreiche Stipendien an besonders qualifizierte Studierende, die an einer deutschen Hochschule (Universität oder Fachhochschule) eine wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisorientierte Master- oder Diplomarbeit anfertigen wollen. Details zur Ausschreibung finden sich hier. Bewerbungsschluss ist der 18. Oktober 2020.
Die Stiftung Industrieforschung fördert weitere acht Studenten und Studentinnen aus den verschiedensten Bereichen der Technik- und Naturwissenschaften mit einem 6-monatigen Stipendium. Das Stipendium soll ihnen helfen, eine Masterarbeit zu verfassen, die anwendungs- und produktnah dem industriellen Mittelstand zugute kommen kann. Wie in jedem Jahr ist die Palette der Forschungsthemen bunt gemischt. Sie reicht von neuen chemischen Verfahren bei der Umwandlung von Kohlendioxid über transparente und flexible Leuchtelemente auf Halbleitern bis zu neuen Instrumenten bei Hüftgelenksoperationen. Wir wünschen allen Stipendiat(inn)en Spaß und Erfolg bei ihren Forschungen.
Bereits zum sechsten Mal hat die Stiftung Industrieforschung gemeinsam mit Humboldt-Innovation in Berlin junge Spitzenforscher(innen) ausgezeichnet, die aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit innovative Geschäftsideen generieren. Siegerin des diesjährigen Wettbewerbs unter dem Thema „Klimawandel“ war Mareike Mauerer vom Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der HU Berlin. In Frau Mauerers Projekt wird die Integration nitrifizierten Urins als Dünger in das Nährstoffmanagement von geschlossenen Gemüseanbausystemen, unter der Sicherstellung von Erträgen, Produktqualität und Nahrungsmittelsicherheit, entwickelt.
Zweitplatzierte waren Dr. Oliver Dumele und Niklas Grabicki vom Institut für Organische Chemie und Funktionsmaterialien der HU Berlin, die neue Werkstoffe auf Kohlenwasserstoff-Basis entwickeln. Diese sind in der Lage, CO2 aus der Atmosphäre zu binden und mit Hilfe von Sonnenenergie die Umwandlung in wirtschaftlich brauchbare Produkte zu fördern. Prof. Christoph-Martin Geilfus vom Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der HU Berlin bekam den dritten Preis für ein Open-Access-Projekt, mit dem auf sinkende Ernteerträge als weltweite Folge des Klimawandels reagiert wird. In einem englischsprachigen, frei verfügbaren Dokument sollen vor allem kleinbäuerliche Betriebe in Entwicklungsländern Zugang zu dem Wissen erhalten, wie extreme Wetterereignisse gezielt genutzt werden können, um die Qualität der Gemüsesorten zu verbessern. Alle Preise waren mit 10.000 € dotiert, weitere drei Gewinner(innen) bekamen 2.000 €. Nähere Informationen finden sich hier.
Auch im Spätherbst 2019 hat die Stiftung Industrieforschung wieder 10 Stipendien an junge Wissenschaftler(innen) vergeben, deren Forschung für den industriellen Mittelstand in Deutschland relevant ist. Die Themen sind – wie in jedem Jahr – weit gespannt und reichen von der grünen Synthese von Platin-Nanopartikeln für Brennstoffzellen über chlorfreie Lösemittel für organische Dünnschichtsolarzellen bis zur Entwicklung von Gemüsesäften aus Lupinenproteinen. Wir wünschen allen Stipendiat(inn)en Erfolg bei ihren Forschungen.
Der Petersberger Industriedialog ist traditionell ein Forum, auf dem sich Unternehmer(innen) des Mittelstands untereinander und mit Wissenschaftlerinnen austauschen können. Auch 2019 hat die Stiftung Industrieforschung wieder die Gelegenheit gehabt, dort ihre Stipendiat(inn)en vorzustellen. 7 von Ihnen zeigten ihre Forschungsergebnisse auf Postern, die rege besucht wurden. Zudem konnten Carolin Prössl vom Fachbereich der TU Darmstadt und Amrei Becker vom Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen sich und ihre Ergebnisse mit einem kurzen Vortrag präsentieren. Carolin Prössel zeigte Wege auf, wie Fe-N-C-Katalysatoren für Brennstoffzellen optimiert werden können, Amrei Becker entwickelte biologisch abbaubare spinnbare Garne. Ganz klar: Es wehte ein junger, frischer Wind durch die Veranstaltung.
Autonomes Fahren, Energietechnik und Arzneistoffentwicklung, das waren die herausragenden – und prämierten – Themen des diesjährigen Forums Junge Spitzenforscher in Dortmund. Bereits zum zweiten Mail hat die Stiftung Industrieforschung in Dortmund sechs junge Wissenschaftler(innen) aus der Ruhr-Region ausgezeichnet. Sie alle haben Forschungen präsentiert, die den industriellen Mittelstand in Deutschland stärken und zur gesellschaftlichen Transformation beitragen können. Den ersten Plätze belegten Manuel Schmidt und Kollegen vom Lehrstuhl für Regelungssystemtechnik der TU Dortmund mit einem KI-Projekt zur Erfassung relevanter Straßeninformationen zum autonomen Fahren. Ebenfalls 10.000 € erhielt Björn Bauernschmitt vom Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft der TU Dortmund für die Erforschung und Entwicklung von i-Automaten, einer neuen, flexiblen Systemarchitektur für Energienetze. Dritter – und ebenfalls mit 10.000 € prämiert, wurde Dr. Andreas Brunschweiger, Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund, der DNA-kodierte Molekülbibliotheken vorstellte, die für die Entwicklung neuer Arzneien wegweisend sein können. Details - auch zu den weiteren Gewinner(inne)n finden sich hier.
Das Kuratorium der Stiftung Industrieforschung hat beschlossen, ab dem Jahr 2018 die Ausschreibung des Preises für wissenschaftliche Arbeiten zunächst auszusetzen. Damit wird die Vergabe des 2017 ausgeschriebenen Preises, die demnächst auf dem Petersberger Industriedialog erfolgt, die vorläufig letzte sein. Die Stiftung will sich in ihrer Arbeit fokussieren, die freiwerdenden Gelder werden in ein weiteres Forum Junge Spitzenforscher (dieses Jahr wieder in Berlin) investiert.